Emotionale Abhängigkeit er - lösen

Frühe Prägungen mit der ersten Bindungsperson zeigen sich auch in unseren Partnerschaften. Die ersten Jahre unseres Lebens verbringen wir alle in emotionaler Abhängigkeit. Als kleine Kinder sind wir sowohl im Gehirn als auch körperlich nicht in der Lage für uns selbst zu sorgen. Bei Kindern die gut versorgt werden, die sich als sicher verbunden mit ihrer Bezugsperson erleben, entsteht später keine emotionale Abhängigkeit in Partnerschaften. Oft ist das aber nicht der Fall.

Ein Kind kann kognitiv nicht einordnen, warum es alleine gelassen oder nicht wahrgenommen wird, was starken Stress verursachen kann. Später zeigt sich dies in sehr unangenehmen Gefühlen z.B. Verlustängste die in Panik und Angst vor Verlassenheit ihren Ausdruck finden. Es kann zudem sein, dass die Person ein zwanghaftes Kontrollbedürfnis und Eifersucht verspürt, wann immer der Partner sich entfernt. Diese Alarmiertheit der Angst kann Sätze wie: ”du bist mein Ein und Alles - nur du - ohne dich kann ich nicht leben” , hervorbringen. Menschen die emotional abhängig sind, können zudem sehr schwer alleine sein. Oft führt dies auch zum Verlust von eigenen Interessen und dem Abbau des eigenen sozialen Netzwerkes. Das Ganze wird oft begleitet durch eine gedankliche und emotionale Ausrichtung auf den Partner. Dies kann sich auch in dem Bedürfnis äussern, es dem Partner in allen Belangen Recht machen zu wollen. Dadurch wird versucht, ein Gefühl der Sicherheit zu erlangen. Die Beziehung ist dadurch jedoch hochgradig belastet.

Wichtig ist zu verstehen, dass dieses Verhalten nicht bewusst entsteht, sondern wie oben erwähnt, aufgrund frühkindlicher Prägungen. Wenn die Bezugsperson (oft die Mutter) emotional nicht verfügbar war (z.B. Depressionen hatte oder Leid) dann erlebte das Kind sie nicht als zuverlässig. Die Bedürfnisse des Kindes, die dringend waren und nicht aufgeschoben werden konnten, wurden somit nicht zuverlässig genährt und gestillt. Das bedeutete für das Kind Angst, Stress, Ohnmacht und Wut. Die kindliche Psyche richtete als Überlebensmechanismus die volle Aufmerksamkeit auf die Bindungsperson, damit ein “Fünckchen” Wahrnehmung rüber kommt. In der Hypnose geschieht das Gegenteil, denn die gesamte Aufmerksamkeit wird nach Innen verlegt. Die belastenden Emotionen können in der Hypnose im Körper wahrgenommen werden und bewusst ins Jetzt kommen. Damit werden sie nicht mehr unbewusst auf den Partner übertragen.

Durch den Kontakt zu den Emotionen aus der Kindheit, können diese endlich transformiert werden. Der Weg aus der emotionalen Abhängigkeit in der Partnerschaft kann durch die Bewusstheit in Hypnose entstehen. Wenn wir mit unserer ganzen Aufmerksamkeit nicht mehr konstant beim Partner sind, können wir uns auch wieder auf unsere eigenen Bedürfnisse konzentieren und diese erfüllen. So kommen wir aus der Abhängigkeit und werden selbstführsorglich und selbstbestimmt - frei.

Uli Saacke